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Warteschleifen für die FRITZ!Box
Die AVM Fritz-Box ist auf die Ansprüche von Privat-Verwendern eingerichtet und enthält keinen Eingang für externe Wartemusik, wie er in gewerblichen Anwendungen nützlich wäre. Immerhin bietet die Fritz-Box seit Firmware FRITZ!OS 6.00 die Möglichkeit, eine "Wartemusik" (die nicht unbedingt Musik enthalten muß, sondern eine Klangdatei beliebigen Inhalts sein kann) hochzuladen. Ihre Länge, d.h. ihre Spieldauer ist auf 8,1745 Sekunden begrenzt. Mehr Informationen zur Spieldauer lesen Sie unten.
Eine Möglichkeit, die Beschränkungen der Fritz-Box zu umgehen, bietet die bei uns erhältliche Software Talkmaster-Zentrale. Das Talkmaster-Zentrale läuft unter Windows, nimmt Anrufe am internen IP-Anschluss der Fritzbox an und spielt zunächst eine Begrüßung ab. Bis zu vier gleichzeitige Anrufe sind möglich. In der Premium-Ausgabe enthält die Talkmaster-Zentrale viele gemafreie Musikstücke, die jedem Anrufer von Beginn an und in voller Länge vorgespielt werden können. Wartende Anrufe werden entweder durch Mausklick auf ein Telefon durchgestellt, oder die Talkmaster-Zentrale lässt nach einer einstellbaren Zeit automatisch Fritzbox-Telefone klingeln. Techniker nennen die automatische Anrufannahme mit Begrüßung "Ansage vor Melden". Eine solche Funktion ist in der Fritz-Box nicht enthalten. Die Talkmaster-Zentrale hilft dem Mangel ab und kombiniert die Ansage vor Melden mit Wartemusik.
Die in der Fritzbox enthaltene Funktion ist dagegen eine echte Warteschleife, d. h. ein externer oder interner Anrufer hört sie, wenn er von einer Nebenstelle zu einer anderen durchgestellt wird. Die Funktion wird im englischen Sprachraum MOH (Music On Hold) genannt. In jüngeren deutschen Medien-Veröffentlichungen ist der Begriff "Warteschleife" ungenau für "automatische Anrufannahme mit Abspielen einer Begrüßung und nachfolgender Musik" angewendet worden. Diese Definition ist inzwischen leider weit verbreitet. Das hat uns bewogen, auf der Startseite des Ansagenshops beide Arten von Tonaufnahmen unter dem Begriff "Warteschleife" zusammenzufassen.
Wenn Sie eine solche Wartemusik in Ihre Fritzbox einspielen möchten, schalten Sie zunächst in der Browser-Oberfläche am unteren Rand auf "Ansicht: Erweitert" um. Klicken Sie dann im Menü auf der linken Seite auf "Telefonie", "Eigene Rufnummern", anschließend auf die Reiterkarte "Anschlusseinstellungen". Blättern Sie abwärts bis zum Abschnitt "Wartemusik". Klicken Sie auf "ändern".
Sie sehen drei Wahlmöglichkeiten, siehe Bild oben. Alle drei sind mit Einschränkungen verbunden.
- Ansage: Die Fritzbox spielt alle vier Sekunden die Ansage "Ihre Verbindung wird gehalten" ein, "gehalten" in falscher Aussprache.
- Musik: Es handelt sich nicht wirklich um Musik, sondern alle 2,6 Sekunden um eine einfache Folge von Sinustönen in den Frequenzen 450 Hz und 400 Hz.
- Eigene: Die Schaltfläche "Durchsuchen" ist anklickbar und dient zum Auffinden eigener Klangdateien. Leider wird hier nicht angezeigt, welche eigene Datei ggf. vorher in die Fritz-Box geladen worden ist. Verwendbar sind WAV-Dateien in PCM-Codierung sowie MP3-Dateien, mono oder stereo. WAV-Dateien sollen eine Sampletiefe von 16 bit aufweisen. Die Samplerate darf 44100 Hz oder 22050 Hz oder 8000 Hz betragen. MP3-Dateien sind mit allen üblichen Bitraten verwendbar. Erfolgreich getestet haben wir Bitraten von 48 kbps bis 320 kbps. Um eine Tonaufnahme für die Fritzbox-Warteschleife zu bestellen, wählen Sie in der Dropdown-Liste als Dateiformat "FRITZ!Box-Warteschleife". Wir liefern dann sowohl eine für die Fritzbox optimierte WAV-Datei PCM 16 bit 8000 Hz als auch eine MP3-Datei 44100 Hz. Letztere dient zum Anhören am Computer. Zum Einspielen empfehlen wir die WAV-Datei. Die Klangqualität der Warteschleife, welche die Fritzbox dem Anrufer vorspielt, läßt allerdings zu wünschen übrig. Denn aufgrund mangelnder Sampletiefe entsteht ein Rauschen, und der Frequenzgang ist ungleichmäßig. Unsere Produktionen wirken dem bestmöglich entgegen. Jeder Kunde, der ein besseres Ergebnis wünscht, sollte an AVM schreiben und für die Warteschleife mehr Speicherplatz fordern, um sowohl die Sampletiefe als auch die Spieldauer zu erhöhen.
Die Wiedergabedauer der Wartemusik in der FRITZ!Box ist nicht veränderlich. Vielmehr wird die Wartemusik nach genau 8,1760 Sekunden wiederholt. Vorher entsteht eine Pause. Ihre Dauer ist mit OS 6.03 vom 7.2.2014 von 50 Millisekunden auf 1,5 Millisekunden verkürzt worden. Die Pause von 1,5 Millisekunden fällt nicht auf, 50 Millisekunden hingegen schon. Es ist daher seit OS 6.03 möglich, eine Musik ohne Unterbrechung im Dauerbetrieb abzuspielen. Das erfordert allerdings einen Aufwand, denn eine gerade Anzahl von Takten muß genau in die 8,1760 Sekunden passen. Zudem muß das Musikstück so angelegt sein, daß der Übergang musikalisch klingt. Einfacher ist es daher, als Musik einen Jingle zu verwenden, der höchstens 8 Sekunden lang ist und ausklingt.
Wenn niemand zuhört, spielt die FRITZ!Box die Warteschleife nicht ab. Sie beendet das Abspielen, sobald kein Anrufer in der Haltefunktion ist, und setzt es ab der Stelle fort, wenn ein Anrufer in die Haltefunktion gelegt wird.
Es ist nicht zwingend, in der Funktion, welche die Bedienoberfläche "Wartemusik" nennt, wirklich Musik zu verwenden. Stattdessen kann man eine reine Ansage einspielen, z. B. "Bitte haben Sie Geduld, wir sind gleich für Sie da". Um nicht aufdringlich zu wirken, sollte eine solche Ansage nicht länger als 5 Sekunden sein, denn sie wird 8,1760 Sekunden nach ihrem Beginn erneut abgespielt.
Es kann sein, dass Anrufer nicht die Wartemusik der Fritzbox hören, während sie von einem Mitarbeiter zum anderen durchgestellt werden, sondern eine Ansage des Netzbetreibers. In dem Fall kann man das Halten innerhalb der Fritzbox erzwingen, indem man #960*8* eingibt und den Hörer abhebt. AVM weist darauf hin, dass das Anklopfen u. U. danach nicht funktioniert. Mit #960*9* und Hörer-Abheben stellt man auf den Standard zurück.